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1. Bd. 3 - S. 259

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
2-59 Großbritannien. 617. K a r l 2. I akob 2. In diesem Anstande der Anarchie ging der Statthalter von Schottland, der General Monk, mit einem Heere nach England. Das aufgelösete Parlament ward schon vor sei- ner Ankunft wieder zusammenberufen; er entließ es aber (3 Febr. 1660) nach seinem Einzüge in London, und bil- dete ein neues aus der r o y a li frisch e n Parthei. Karl 2 ward (9 Mai) von demselben zum Könige ausgerufen, und kehrte (29 Mai) aus den Niederlanden nach England zurück. Das Episkopat ward erneuert; die republikanischen Formen wurden aufgelöset, und, der ertheilten Generalam- nestie ungeachtet, die Anhänger der republikanischen Parthei gedrückt und verfolgt. Karl 2 regierte (1660 — 1685) mit Mißtrauen, Schwä- che und Willkühr, und war der Mann nicht, der mit Um- sicht und Festigkeit die Zügel der Regierung nach einem Zeit- räume der Anarchie zu ergreifen vermochte, obgleich das Streben nach unbeschranker Herrschergewalc auch ihm, wie allen Stuarten, eigen war. — In seinen politischen Maas- regeln gab er sich dem Interesse Ludwigs des 14 hin, dem er auch Dünkirchen (1662) überließ. — Seine Neigung zum Katholicismus, den er im Stillen beförderte, und sein fortdauernder Kampf mit dem Parlamente entzog ihm das Zutrauen der Britten; man duldete aber seine Fehler, da- mit nur die Anarchie der vorigen Zeiten nicht wiederkehren möchte. Der Krieg mit Holland (1664 — 1667) ward un- glücklich von England geführt. Ruy ter erschien (10 Juny 1667) sogar auf der Themse, und der Friede zu Breda (31 July 1667) sicherte nicht nur den Niederländern Su- rinam, sondern milderte auch die Navigationsacte dahin, daß sie nicht auf die aus Teutschland den Rhein herabkom- menden Güter ausgedehnt werden, und den Niederländern frei stehen sollte, bei Seekriegen die Feinde Englands mit Handels - und Kriegsbedürfnissen zu versorgen. 17*

2. Bd. 3 - S. 260

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
260 Siebenter Zeitraum. An der Tripleallianz gegen Frankreich (4668), wodurch Ludwig 14 zum Frieden von Aachen genöthigt ward, nahm Karl 2 nur durch die Verhältnisse gezwungene Antheil; bald darauf schloß er in dem Kriege Ludwigs 14 gegen die Niederländer von 1672 —1674 sich desto enger an Frankreich an. Geldmangel und die Abneigung des Parla- ments, den Krieg weiter fortzusetzen, nöthigten ihn aber (19 Febr. 1674) zum Frieden von W e st m i n st e r. Seit dieser Zeit, besonders als Monk, der Anfangs auf die Regierungsgeschafte bedeutenden Einsiuß gehabt hatte, bereits im Jahre 1669 gestorben war, zeigte sich des Kö- nigs launenvoller Despotismus immer sichtbarer. Als nun auch der muthmaßliche K.ronerbe, Ia kob, des Königs Bru- der, öffentlich zur katholischen Religion übertrat, und sich zrnn zweitenmale mit einer katholischen modenesischen Prin- zessin vermahlte; da sicherte das Parlament die religiöse Freiheit durch die T e si a c t e (1673), und die p e rsö n- l i ch e Freiheit durch die Habea.s - Corpus - Acte (1679), nach welcher jedem verhafteten Britten das Recht zusteht, die Ursache seiner Verhaftung sogleich zu erfahren, und bin- nen 24 Stunden verhört zu werden, worauf er, wenn es kein Hauptverbrechen ist, gegen Stellung eines Bürgen frei- gelassen werden muß. Schon seit dieser Zeit bildeten sich im Reiche zwei Hauptpartheien weiter aus, deren Wirksamkeit in der Folge einflußreich ward: die Parthei der Torys und Whigs. — Die Torys wünschten die Verstärkung der königlichen Macht auf Kosten der Verfassung, und standen auf der Seite Karls 2 und seines Nachfolgers Jakobs 2. Die Whigs hingegen waren die treuen Anhänger der Verfassung des Reiches, die sich auf die magua diaria gründete. Sie siegten bei der Thronbesteigung Wilhelms von Oranien. Karl 2 entließ (/681) eigenmächtig das Parlament, als dasselbe den Herzog Jakob von Pork, wegen seines Ueber- tritts zum Katholicismus, von der Thronfolge ausschließen wollte, und regierte bis zu seinem Tode (5 Febr. 1685), ohne Parlament.

3. Bd. 3 - S. 261

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Großbritannien. 201 Ihm folgte sein Bruder Jakob 2 (1685—1688), der, bei aller seiner persönlichen Schwache, eben so viele eigen- mächtige Eingriffe in die politische und kirchliche Verfassung des Reiches, wie sein Bruder, wagte. Durch die Aufhe- bung der Tcstacte verrieth er seinen Plan, den Katho- licismus in Großbritannien wieder herzustellen, zu deutlich, um nicht die gesammren Anhänger des Episkepalssystems gegen sich aufzubringen.— Doch hoffte man, weil er blos weibliche Erben hatte, daß nach seinem Tode, bei der Thronfolge einer seiner beiden Töchter, diese Angelegenheit wieder ausgeglichen werden möchte, als seine zweite mode- nesische Gemahlin ihm eilten Sohn (10 Jan. 1688) gebahr. .Die Abneigung gegen Jakob ging so weit, daß man den jungen Prinzen (der in der Folge als Prätendent auftrat) Anfangs nicht als echt anerkennen wollte. Als sich aber die Echtheit desselben nicht bezweifeln ließ; so riefen die Whigs den Schwiegersohn des Königs, den Statthalter der Niederlande, Wilhelm 3, nach England, damit die- ser, unter dem Schutze eines niederländischen Heeres, den Protestantismus im Reiche sichern sollte.-— Sogleich nach Wilhelms Ankunft (6 Nov. 1688) in England, schlos- sen sich die englischen Truppen an die Niederländer an; dies bewog den König Jakob 2, dem seines Vaters trau- riges Schicksal vorschwebte, nach Frankreich (24 Dee.) zu siüchtcn, worauf die Engländer und Schotten (13 Febr. 1689) ihren Thron für erledigt erklärten, und' dem Prinzen Wilhelm von O r a n i e n n e b st seine r Gemahlin M aria die Regierung übertrugen. Nur Ir- land mußte (1691), wegen der Menge der Katholiken in diesem Reiche, zur Anerkennung der neuen Regierung ge- zwungen werden. 518. Wilhelm 3. 2t n n a. Bei dieser Thronbesteigung Wilhelms ward die alte englische Verfassung wieder hergestellt; auch blieb der Ein- fluß der Whigs überwiegend bis gegen das Ende der Re-

4. Bd. 3 - S. 262

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
262 Siebenter Zeitraum. gierung der Königin Anna; doch verloren die Niederlande bei dieser Verbindung mit England unter Einem Regenten. Wilhelm hatte zwar nicht die Liebe der Nation, weil sein Charakter heftig, und sein Betragen nicht selten will- knhrlich war; er regierte aber den Staat mit steter Rück- sicht auf dessen politisches Interesse, nur daß er die Land- macht mehr als die Marine beförderte. — Unter seiner Regierung ward die Londoner Bank (1695) errichtet; allein unter ihm begann auch die brittische National- schuld, wodurch die leichtere Ausführung der Absichten des Königs befördert ward, der nun nicht erst auf die langsame Entrichtung der ausgeschriebenen Steuern warten durfte. Wilhelm nahm 0690) an dem Kriege gegen Frankreich Antheil, und behauptete nach der See- schlacht bei la Hogue (1692), welche Rüssel gewann, das Uebergcwicht zur See. Doch ward er von Frankreich durch die Anerkennung des geflüchteten Jakobs 2 beunruhigt, bis Ludwig diesen Stuart im Frieden zu Ryßwick (1697) aufgab, und den Oranier als rechtmäßigen König von Großbritannien anerkannte. Als aber dieser sich in die nähern Bestimmungen der spanischen Erbfolge einmischte, und die Theilung der spanischen Monarchie, auf den Fall des Erlöschens des habsburgischen Hauses in Spanien (1700) beabsichtigte, Ludwig 14 aber seinem Enkel die ganze spanische Erbschaft, in Angemessenheit zu dem Testamente Karls 2, antreten ließ; da rüstete sich Wilhelm, der mit Oestreich verbündet war, zum Kriege. Dieser spanische Erbfolgckrieg ward nach seinem Tode (8 Marz 1702), von seiner Nachfolgerin und Schwägerin, Anna (1702 —1713), eröffnet, und durch Ma>lbourough in den Niederlanden und in Teutsch- land mit Nachdruck geführt. Unter Annens Regierung, auf welche der Herzog von Marlbourough und seine politische Parthei, die Whigs, bis ins Jahr 1709 den entschiedensten Einfluß hatten, wur-

5. Bd. 3 - S. 263

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Großbritannien. 263 den England und Schottland 1707 zu Einem Parlamente (zu Einer Nationalrepräsentation) vereiniget. Ihr Gemahl, der Prinz Georg von Dänemark, mit dem sie 19 Kinder erzeugt hatte, von welchen aber keines am Leben blieb, starb 1708. — So glücklich auch für England der Krieg auf dem festen Lande und zur See gegen Frankreich geführt ward; so bewirkte doch die große Veränderung im Ministe- rium (1709), durch welche Bolingbroke und die Par- ther der Torys an die Spitze der Geschäfte kam, die Ent- lassung dcs mächtigen Marlbourough (31 Dec. 1711) und den Sturz seiner Anhänger. Schon der Tod des Kaisers Joseph 1 hatte das Kriegs- interesse Englands verändert, weil es die Absicht der brit- tifchcn Regierung nicht seyn konnte, den Erben von Oest- reich, Karl 6, durch die Verbindung der ganzen spanischen Monarchie mit Oestreich, das Gleichgewicht der europäischen Staatskräfte erschüttern zu lassen. Es wurden also durch den gefangenen Tallard Unterhandlungen zwischen England und Frankreich angeknüpft, und auf diese Präliminarien (8 Oct. 1711), nach welchen die Trennung der englischen Truppen von den Oestreichern erfolgte, der Friede zu Utrecht (1713) mit Frankreich abgeschlossen, in welchem England Gibraltar und Minorca von Spanien, und von Frankreich N c u fo u n d l a nd, N c usch o t t lan d nach den alten Grenzen, und die Schleifung des Hafens von Dünkirchen erhielt. Zugleich gewann es in dem soge- nannten Assienrotractale von Spanien das Recht der ausschließenden Lieferung der Neger für das spanische West- indien, und bedeutende Haudelsvortheile in den spanischen Kolonicen. 519. G k o r g 1. Nach Annens Tode (12 Aug. 1714) folgte auf dem englischen Throne das Haus Hannover mit dem Chur- fürsten Georg Ludwig; als König von Großbritannien

6. Bd. 3 - S. 264

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
264 Siebenter Zeitraum. Georg i (1714 — 1727). — Es war wohlthätig für das Reich, daß mit der, von Wilhelm Z geleiteten, gesetzmäßigen Bestimmung der protestantischen Thronfolge (12 Inn. 1701), sowohl der Prätendent, der Stiefbruder der Anna, als auch die Herzogin von Savoyen, die Enkelin Karls 1, von der Regierung ansgeschlossen, und in Georg 1 ein thätiger und geistvoller Fürst auf den englischen Thron er- hoben ward. Georg war der Sohn der verwittwetcn Churfürstin von Braunschweig, Sophia, einer Enkelin Ja- kobs 1 von seiner Tochter Elisabeth ans ihrer Ehe mit dem im dreißigjährigen Kriege geachteten Friedrich 5 von der Pfalz. Sophia starb nur wenige Wochen vor der Königin Anna, wodurch der Churfürst Georg, unterstützt von den Whigs, zur Regierung gelangte (1714 —1727). Er und sein weiser Minister Walpole gaben dem Staate im In- nern eine höhere Haltung und Festigkeit der Verfassung, und nach außen einen Einstuß auf die Staatsangelegen- heiten des europäischen Festlandes, wie ihn Großbritannien bis dahin noch nicht behauptet hatte; doch war ihm die Nation, als einem Ausländer, abgeneigt. Den Prätendenten, mit welchem die Katholiken zu- sammenhielten, und der mehrmals auf den brittifchen In- seln zu landen versuchte, schlug Georg 1 zurück, und sicherte dadurch die Ruhe im Innern. Sogleich nach seiner Thronbesteigung bewirkte er (1714) den Abschluß des Frie- dens zu Baden zwischen Teutschland und Frankreich, die Erfüllung des im Utrechter Frieden zur Sicherstellung Hol- lands bestimmten Ba rierevertrags, welchem sich der Kaiser gegen die Niederländer entziehen wollte, und später, durch die Quadrupleallianz, die Vereitelung der Plane des unter- nehmenden spanischen Ministers Alberoni auf die östreichi- schen Besitzungen in Italien. In der Folge (1725) hinderte er auch die für das Interesse der Belgier berechnete Absicht des Kaisers, in Ostende eine ost- und westindische Handels- gesellschaft zu errichten, welche dem Handel der Britten nachtheilig hätte werden können. Georgs weise Unter- handlungen, unterstützt von kräftigen Bündnissen und

7. Bd. 3 - S. 265

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Großbritannien. 265 einer mächtigen Flotte, erhielten, seit Beendigung des spa- nischen Erbfolgekrieges, den Frieden in Europa, so nahe auch mehrmals der Ausbruch eines Krieges war. Nur vor- übergehende kriegerische Versuche, wie der Angriff der Spa- nier auf die östreichischen Besitzungen in Italien, geschahen in dieser Zeit, welche Georgs umsichtsvolle Politik bald zu vereiteln und dadurch das Gleichgewicht der europäischen Staatskrafte aufrecht zu erhalten wußte. 520. Georg 2. In diesem weisen Friedenssysteme erhielt sich England auch unter Georg 2 (1727 —1760) bis zum Jahre 1739, so lange Walpole an der Spitze der Geschäfte blieb. Besonders hoben sich die Kolonieen und der Handelsverkehr; denn der Handel der Niederländer sank, und der rechtmäßige, so wie der Schleichhandel ins spanische Amerika brachte den Britten große Vortheile. Darüber brach aber im Jähre 1739 ein Seekrieg zwischen England und Spa- nien aus, in welchem sich 1744 Frankreich an Spa- nien anschloß. Doch schlugen die Britten die vereinigte von Toulon ausgelaufene französisch-spanische Flotte, und die französische Marine sank immer tiefer bis zum Frie- den von Aachen (1748), in welchem die Schleifung Dünkirchens und die Entfernung des Prätendenten Karl Eduard von Seiten Frankreichs zugesichert ward. Gleichzeitig mit diesem Seekriege hatte Georg 2, als Bun- desgenosse der Maria Theresia, thätigen Antheil (1741 ff.) an dem ö stre i chisch en Eröfolgekriege genommen *). Als aber der Prätendent Karl Eduard in Schottland lan- dete, und, nach der Einnahme von Edinburg, selbst tief in England vordrang, mußte Georg 2 den Herzog von Cum- berland, der in den Niederlanden gegen die Franzosen stand. 0 §- 452.

8. Bd. 3 - S. 266

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
266 (Siebenter Zeitraum. nach England rufen, von welchem der Prätendent (26 Apr. 1746) bei Culloden besiegt ward. Zum Glücke für Georg 1 und Georg 2 fehlte es den beiden Prätendenten und ihrem Anhange jedesmal bei ihrem Erscheinen in Eng- land an einem Manne, der das Interesse der Gegenpartei des Hauses Hannover mit Umsicht zu leiten verstand. Kurz nach dem Frieden von Aachen entstanden zwischen England und Frankreich neue Streitigkeiten über die Gren- zen von Acadicn in Nordamerika, hauptsächlich seit die Britten Halifax auf Neuschottland anlegten und eine Ohiogesellschaft stifteten. Dies konnte Frankreich wegen seiner Besitzungen in Nordamerika nicht gleichgültig seyn. Der Seekrieg zwischen beiden Mächten begann daher im Jahre 1755, und ward bis zum Jahre 1761 ohne Bundes- genossen geführt, bis im Jahre 4762 Spanien an Frank- reich, und Portugal sich an England anschloß. Pitt der ältere begeisterte in diesem Kriege den Geist der Nation für den Seedienst, so daß nicht blos Boscawen (17 Aug. 1759) die französische Flotte unter de la Clue bei Lagos an der algarbischen Küste, und Hawke (20 Nov. 1759) die Flotte unter Consians an der Küste von Bretagne schlug, so wie Minorca, Guadeloupe, Dominique und Quebek (1756 —1761) von den Britten erobert wurden; es kamen auch, durch Clive's Siege gegen die kleinen Fürsten (Nabobs) in Ostindien, welche sich von dem Hofe von Delhi unabhängig gemacht hatten, seit 1756, Bengalen, Bahar und Orira mit 12 —15 Millionen Einwohnern in die Hände der englisch - ostindischen Compagnie, worauf selbst der Großmogol (1765) auf Pension gesetzt ward. Minder Vortheilhaft war für England der gleichzeitige Antheil an dem siebenjährigen Kriege in Teutsch- land und Georgs 2 B ü n d n i ß m i t P r e u ß e n, als (1756) Friedrich 2 die Beschützung Hannovers gegen einen franzö- sischen Angriff dem Könige Georg 2 versprach. Doch hörte nach Georgs 2 Tode (25 Oct. 1760), und nach der Thron- besteigung seines Enkels Georg 3 die Zahlung der Hülfs- gelder an Preußen auf, indem der neue Minister Bute den

9. Bd. 3 - S. 267

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Großbritannien. 267 Vortheil, welchen England aus seinem Antheile an dem Land- kriege ziehen konnte, mit Recht nicht zu hoch berechnete. 621. Georg 3. Desto thätiger ward der Seekrieg fortgeführt, besonders als Spanien durch den zwischen den bönrbonischen Hausern abgeschlossenen Familienvertrag in den Kampf verwickelt ward (1762). Pococke eroberte (11 Aug.) Havannah auf Cuba, und machte dabei nicht nur eine unermeßliche Beute an Schissen, Gold und Silber, sondern eröffnete auch alle spanisch-westindische Inseln und den Meerbusen von Meriko. Rodney und Monkton eroberten noch im Jahre 1762 Mar- tinique, Grenada, S. Lucie und S. Viiicent. — Dennoch ward der Friede zu Versailles (20 Fcbr. 1763) von England nicht mit der Umsicht geschlossen, welche man auf solche Siege erwarten konnte. Statt die eroberten Antillen zu behalten, gab England Cuba an Spanien, Guadeloupe Martinique und S. Lucie an Frankreich zurück, und behielt zwar Dominique, Grenada, Tabago und St. Vincent, ge- wann aber, gegen jene Zurückgabe, blos Canada bis an den Mississippi und die afrikanische Kolonie Senegal von Frankreich, und Florida bis an den Mississippi von Spanien. — So groß auch die nordamerikanischen Erd- striche waren, welche England damals erhielt; so ward doch in jenen Gegenden der folgende Kolonialkrieg entzündet, der zuletzt die Britten nöthigte, den schönsten Theil ihres Nord- amerika's als einen eignen Freistaat anzuerkennen. — Seit dem Frieden von Versailles (1763), der hauptsächlich dem Handel nach Ostindien eine unermeßliche Ausdehnung ver- schaffte, stieg der Reichthum Englands immer höher; mit demselben vermehrte sich aber auch die kaufmännische Selbst- sucht, die Bestechbarkeit bei den Parlamentswahlen, der Lurus, und die Herrschaft einer Kaufmannsgilde an den Ufern des Ganges. Schon seit 1764 entspannen sich weitaussehende Strei- tigkeiten zwischen dem Mutterstaate England und den a m e-

10. Bd. 3 - S. 268

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
268 Siebenter Zeitraum. rikanischen Kolonieen *), hauptsächlich über das Recht, die Kolonieen mit Abgaben zu belegen; Streitigkei- ten, die im Jahre 1775 in einen förmlichen Krieg aus- brachen. Vom Jahre 1775 — 1778 kämpften die Kolonieen ohne Bundesgenossen gegen England; im Jahre 1778 (27 Jun.) trat Frankreich, und 1779 Spanien auf U)re Seite. An Holland erklärte England selbst 1780 den Krieg, nachdem es der von der Kaiserin Katharina 2 be- gründeten bewaffneten nordischen Neutralität beizutreten ge- neigt war. Zu gleicher Zeit stritten die Britten mit Hyder Aly, dem Regenten von Mysore in Ostindien. — / "> ' ' - ' ' f; Der mächtige Minister North verließ im Jahre 1782 das brittische Ministerium; S h e lb ur n e und Ro cki n g ha m kamen an seine Stelle. Sie schlossen den Frieden mit den Kolonieen und mit Frankreich und Spanien. Der Friede zu Paris (3 Sept. 1783) sicherte die Freiheit und Un- abhängigkeit der (damals 13) n o r d a m e r i k a n i sch e n Provinzen; England gab T a b a g o und die K o lo n i e e n a m Senegal an Frankreich, M i n o r c a und Florida an Spanien zurück. Frankreich erhielt das Recht, den Ha- sen von Dünkirchen wieder befestigen zu dürfen. Beim Ab- schlüsse dieses Friedens war die englische Nationalschuld schon bis auf 240 Millionen Pfd. Sterling angewachsen. Der Verlust der amerikanischen Provinzen war aber für England nicht so nachtheilig, als es die Politik seiner Feinde berech- net hatte, weil ihm die Vortheile des Handels mit diesem neuen Staate blieben, ohne daß ihm die Verwaltung des entfernten Landes einen Kostenaufwand verursachte. — Mit Holland ward ebenfalls der Friede (1784) unterzeichnet, worin dasselbe Negapatnam an England abtreten mußte. Dennoch ward dieser Friede die Veranlassung, daß Shet- burne das Ministerium verließ, worauf North wieder auf kurze Zeit, am 23 Dec. 1783 aber Pitt der jüngere die Verwaltung des Staates erhielt. *) Sie werden, nebst dem darüber entstandenen Kriege, in der be- sondern Geschichte des nordamerikanischen Freistaates dargestellt.
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